Werner Schmidt

deutscher Kunsthistoriker; Generaldir. der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden 1990-1997; Dir. des Dresdner Kupferstich-Kabinetts 1959-1989

* 26. Mai 1930 Pirna

† 15. Juli 2010 Dresden

Herkunft

Werner Schmidt, ev.-luth., wurde am 26. Mai 1930 in Pirna/Sachsen als Sohn eines Lehrers geboren.

Ausbildung

Sch. besuchte in Pirna 1940-1948 das Gymnasium und studierte 1949-1952 an der Universität Leipzig, dann an der Humboldt-Universität Berlin (1952-1954). Zwei Schlüsselerlebnisse, so berichtete DIE ZEIT (Mag., 30.3.1990), hätten den jungen Kunststudenten während der Aufbaujahre der DDR geprägt: Er sah, wie die neuen Herren das Berliner Schloss als Relikt der preußischen Feudalzeit abrissen, und er sah, wie sein Lehrer Ludwig Justi, Direktor der Ostberliner Nationalgalerie, 1951 gezwungen wurde, einen Saal mit Werken Noldes und Barlachs wieder zu schließen - dieselben Expressionisten, derentwegen die Nazis Justi 1933 aus dem Amt gejagt hatten. Sch. habe Mitte der 50er Jahre auch, wie es heißt, seine Doktorarbeit an der Berliner Nationalgalerie nicht abgeschlossen, weil er sich nicht bei einem Mann promovieren lassen wollte, der mitverantwortlich war für den Abriss des Berliner Schlosses.

Wirken

Beruflich reüssierte Sch. in der früheren DDR rasch. 1954-1958 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Nationalgalerie Berlin, übernahm er 1958, als die Sowjets ihre Kunstschätze zurückgaben, in Moskau die Bestände des Dresdner Kupferstich-Kabinetts und wurde 1959 mit 29 ...